von Norbert Kauf
Hundehalter – wenn sie über ihre Lieblinge reden – sie sind selten objektiv. Wie könnten sie auch? Ich will es dennoch wenigstens einmal versuchen. Zeit meines Lebens habe ich Irish Terrier gehabt. Oder sollte ich sagen, ich hatte das besondere Vergnügen mit diesen außergewöhnlichen Hunden über lange Zeit zusammen zu leben?
Kiaro ist mein vierter Irish, und ich würde sagen „Chip vom Klostersee“ war ein lieber aber übler Raufbold, „Baltic Ripper“ ein zurückhaltender und etwas komplizierter und nicht unproblematischer Sir, „Fellow von der Emsmühle“ war ein feiner und ungemein liebenswerter Herr, aber bei „Kiaro von der Emsmühle“, da fehlen mir noch die Worte. Ich bin selbst gespannt, was aus dem mal wird. Im Augenblick da trampelt er noch so richtig durch sein junges Leben, und es ist das schiere Vergnügen das zu erleben.
Der Beginn
Angefangen hat alles am 06.10. im Jahr 2000. Da wurde er geboren. Seine Eltern sind Bonaparte und Wyoming von der Emsmühle. Im Alter von ca. acht Wochen hat Kiaro dann seinen Wohnplatz vom schönen oberen Emstal auf die nicht minder reizvolle Schönbuchlichtung verlegt. Umringt von Feldern, ausgedehnten Streuobstwiesen und nur einige 100 Meter entfernt vom Schönbuch hat er das ideale Revier für einen Irish gefunden. Das Ganze ist garniert mit einer reichlichen Zahl anderer Hunde aller Größen und Rassen! Für einen Irish übrigens von eminenter Bedeutung! Ein Tag ohne ausführliche „Begrüßung“ der übrigen Vierbeiner, es wäre ein verlorener Tag. So hat die kleine aber doch schon recht große schwarze Schnüffelnase also viel zu tun um all diese wundervollen Entdeckungen zu genießen und zu verarbeiten! Lieblingssport ist natürlich die Mäusejagd. Leider hatte seine Mutter wohl nicht genügend Zeit ihm die richtige Technik beizubringen: Vorsichtig schnüffeln, anschleichen, springen/packen und evtl. nachgraben. Kiaro gräbt erst einmal ausgiebig und springt danach. Selbst im Wasser! Die hiesigen Mäusefamilien werden es ihm danken! Der kleine Irish, er wird es noch lernen. Wie so viele andere Dinge . . .
Dankbar anzumerken wäre noch, dass hier auf den Feldern, Wiesen und sogar im Wald für Hunde kein Leinenzwang vorgeschrieben ist!
Ein Ereignis der besonderen Art
Bei uns im Schwabenland sagt ein eher rustikales Sprichwort – ins Hochdeutsche übertragen: „Mit den großen Hunden pinkeln gehen wollen aber das Bein nicht hochkriegen“. Erklärt sich wohl selbst?
Auch mein kleiner Kiaro gehörte zu diesen jungen Underdogs. Gehörte! Bis heute. Nun ist es geschehen. So gegen 8:15 Uhr hat Kiaro in absolut makelloser Haltung an einer den etablierten Rüden vorbehaltenen Stelle seine erste Marke gesetzt!
Gewiss, ein kleiner Welpenpinkler nur, aber ein Milestone auf seinem Wege zu einem prachtvollen Irish!
Heute wurde es erstmalig sehr ernst: Auf kürzeste Entfernung trafen wir auf eine Bache mit acht Frischlingen! Kiaro ca. zwanzig Meter voraus. Er hatte sie schon gewittert und machte Anstalten sie zu besuchen! War es der Klang meiner Stimme oder seine eigene Ahnung von Gefahr? Das Wunder geschah, er kam auf mein Rufen zu mir zurück, und die Schweine verschwanden im Dickicht. Natürlich hätte er nur mit den Frischlingen spielen wollen, aber wie erklärt man das einer besorgten Wildschweinmutter in der Eile? Während sein Vater sich in England seine Lorbeeren holte, da muss sich sein Halbstarker also schon mit Wildschweinen herumschlagen.
Die Zeit vergeht…
Kiaro ist nun schon fünf Monate hier in der schönen Landschaft am Schönbuch, und er gedeiht ganz prächtig. Da wir ja nun immer zusammen sein können – anders als bei Fellow – ist es für mich besonders schön, den Kleinen in seiner Entwicklung zu begleiten. Und ich habe viel Freude daran! Außerdem scheint er ein besonders attraktiver Vertreter seiner Rasse zu werden. Auch ohne Trimm leicht erkennbar. Nicht verwunderlich bei d e n Eltern!
Natürlich finden sich viele Gemeinsamkeiten zu seinem Vorgänger: Die liebenswürdige und unnachahmlich charmante Art, seine Freundlichkeit zu den Menschen und besonders zu Kindern! Die lieben ihn hier ungemein. Also ein Prachtskerl! Aber es gibt auch Unterschiede. Ich will es einmal so sagen: Fellow – vornehm wie er war – hätte eine Tür mit der Klinke geöffnet – Kiaro tritt die Tür gleich ein! Weil es so schneller geht. Und wehe, wenn das nicht klappt. Dann wird er furchtbar wütend! Fellow umrundete jede Pfütze, Kiaro läuft mitten durch! Fellow lief nur auf den Feldwegen, Kiaro läuft quer über jeden Acker. Fellow „trank“ sein Leitungswasser geräuschlos ohne einen Tropfen zu vergießen! Kiaro „säuft“ unüberhörbar nur Regenwasser oder – noch besser – Wasser aus irgendwelchen üblen Tümpeln! Bekommt er natürlich auch! Er bekommt eigentlich alles, denn er ist es ja wert. So haben wir eine schöne Zeit miteinander – und mit anderen Hunden.
Beim Tierarzt
Ein Besuch beim Tierarzt ist ein besonderes Ereignis: Kiaro stürmt in den Empfangsraum, stellt sich mit den Vorderpfoten auf das Empfangspult, begrüßt überschwänglich die Helferin – die ist natürlich glücklich – endlich ein Patient, der sie mag! Dann warten und aufgeweckt lauschen auf die jaulenden Geräusche aus der Praxis. Nun ab ins Wartezimmer zu den anderen Hunden und vor allen Dingen den Katzen! Dabei kommt ihm natürlich entgegen, dass selbst große Hunde seine üblen Pöbeleien geduldig ertragen, denn die haben in dem Moment offensichtlich ganz andere Sorgen! Dann zerrt er ins Sprechzimmer, um dem Tierarzt das ganze Gesicht abzuschlecken, versucht sogar auf den Operationstisch zu kommen! Tierarzt und Helferin sind überaus entzückt! Die wollen ja auch mal von einem Hunde geliebt werden. Bei den Folgebesuchen übrigens immer die gleiche Zeremonie, nur jetzt hüpft er ohne Probleme selbst auf den Tisch! Ich sehe dem nur staunend und fassungslos zu! Kann es kaum glauben. Ob der nichts kapiert? Die Spritze scheint er auch nicht zu merken. Sei’s drum, ich bin auf jeden Fall sehr froh einen wirklich guten Tierarzt gefunden zu haben. Er geht unglaublich liebevoll mit Kiaro um. Und der merkt natürlich, dass man ihn dort sehr lieb hat.
Der erste Urlaub
Ein wunderschöner Urlaub von mehr als sechs Wochen! Herrchen und Hund im Minicamper durch das schöne Frankreich! Der erste Urlaub mit Kiaro. Es war – um es vorab zu sagen – traumhaft schön für uns.
Um es kurz zu machen: Viele Hundefreundschaften wurden geschlossen. Andererseits waren viele seiner Artgenossen sicher nicht unglücklich, wenn wir wieder weiter zogen, denn Kiaro mit seinen elf Monaten nutzte seinen Welpenstatus geradezu schamlos aus. Er kann für andere Hunde wirklich eine Pest sein. Seine Energie ist geradezu unerschöpflich, und mit seiner robusten Art, da überfordert er so manchen Artgenossen total. So haben wir uns dann in Burgund bald wieder aus dem Staube gemacht, sind in der Charente durch das Watt gewatet und haben die Enten traktiert. Auf Oleron hatten die Hunde – einheimische und die der verbliebenen Gäste – und die Seevögel eine anstrengende Zeit, sodass es auch hier bald Zeit wurde weiter zu ziehen. Zur Abwechselung haben wir uns dann am enorm langen Atlantikstrand für einige Tage in die völlige Einsamkeit zurückgezogen. Traumhaft so etwas, Herr und Hund ganz allein auf sich gestellt. Kiaro sah es als seine vornehmste Aufgabe an, den endlosen Strand frei von Möwen, Strandläufern etc. zu halten. Hoffnungslos, aber er gab nie auf. Selbst abends am Feuer, rastlos ging er seiner Aufgabe nach. Wo nimmt dieser Bursche nur seine Energie her? Weiter ging es in die Pyrenäen. Ja, die Hunde – beide Arten – haben wir natürlich kennengelernt, Aber mit den halbwilden Ziegen auf den einsamen Bergen, da ging es nicht ganz so gut. Die glauben doch offenbar, sie könnten mit einem halbwüchsigen Irish fertig werden. Der hatte das auch sehr bald verstanden, und wir beschlossen die Gegend schnell wieder zu verlassen. Am Fuß der Pyrenäen haben wir dann ausgeruht und für einige Tage im Fluss geplanscht. Im Gegensatz zu seinen drei Vorgängern liebt er Wasser sehr! Er lässt sich auch gerne duschen – was öfter nötig ist. So zogen wir dann zügig am Mittelmeer entlang und haben uns einigermaßen gesittet benommen – wegen der Touristen! Also ab ins Rhonedelta! Sechzehn Kilometer vom letzten Ort entfernt, da gibt es nur noch Sonne, Wasser und Sand und einige wenige Einzelgänger – zum Teil sogar mit Hunden! Der Urlaub war wieder gerettet! Kiaro konnte ja nicht wissen, dass die dort frei laufenden halbwilden Pferde es lieben, am Abend den Strand und die wenigen Touristen zu besuchen. Kiaro war außer sich, wie von Sinnen. Dasselbe passierte übrigens auch schon seinem Vorgänger Fellow. So wusste ich wenigstens, Kiaro würde diesen enormen Stress wohl überleben. Man stelle sich vor, ein junger Irish, sicherheitshalber im Auto verstaut, und drei große weiße Pferdeköpfe schauen neugierig durch die Windschutzscheibe! Die Provence haben wir in relativer Ruhe überlebt nicht ohne dafür zu sorgen, dass Enten und ähnliches Getier sich gefälligst im Wasser aufzuhalten haben! Das geschieht dermaßen, dass Kiaro sich ca. alle zehn Minuten aufmacht um selbige ins Wasser zu treiben – auch die Frösche. Das braucht er wohl, und ich kann in Ruhe weiter lesen. Im Luberon haben wir uns dann nur noch um Eidechsen gekümmert – ohne Erfolg übrigens. Die französischen Alpen, sie sind zu stressig für mich geworden, denn Kiaro – vermutlich tun das alle Hunde – geht bis an die äußerste Kante und schaut runter! Ich ertrag das nervlich nicht mehr in meinem Alter.
So ging denn ein überaus schöner Urlaub seinem Ende entgegen, und eine Menge Hunde, Katzen – die ich nicht erwähnte – und Seevögel atmeten auf, als das schreckliche Untier das schöne Frankreich endlich wieder verließ!
Wir haben viele Freunde gefunden, aber wir waren zeitweise auch recht lästig! Ein junger Irish auf Tour, das ist schon was. Dass sein Vater in England gewonnen hat – kaum zu glauben! Das Bürschchen scheint wohl aus der Art zu schlagen?
Hundeschule
Nach dem Urlaub wieder in der Heimat, haben wir uns in einer Hundeschule – alle Rassen und Nichtrassen – angemeldet. Kiaro lernt zwar sehr schnell, aber er ist leider nicht willens, das Gelernte immer wieder zu zeigen! Das langweilt ihn offensichtlich. Und mit Leckerlies ist ihm eh nicht beizukommen. Die verschmäht er! Er ist total verspielt, aufsässig, frech! Fühlt sich dort aber überaus wohl, weil er mit vielen anderen Hunden zusammenkommt. Glaubt wohl, wir gingen zu einer Spielgruppe. Deswegen gehe ich auch nur mit ihm hin. Sein erster Feind war eine englische Bulldogge namens Bruno. Jetzt kommen sie so einigermaßen miteinander aus – sind fast befreundet.
Schlimm ist, dass die anderen Hunde ganz gut parieren, aber Kiaro nichts ernst nimmt und nur toben und manchmal auch stänkern will. Er hat den Ernst des Lebens noch immer nicht begriffen – braucht er ja auch nicht. Leider unterminiert er auf’s Übelste die Disziplin der anderen Teilnehmer. Zeitweise endet das Lernen im totalen Chaos – und Kiaro ist glücklich!
So hat er eine Art Sonderstellung: „Platz“ muss er nicht machen, weil er das nicht mag. Die Lehrerin hat’s auch nicht geschafft, und ich brauche es eh nicht. Füttern dürfen sie die anderen Hunde nicht „weil Kiaro futterneidisch ist“! Beim Laufen im Freien muss Kiaro nach vorn, weil er nicht hinten laufen mag. Sie sehen wir genießen eine Art von Sonderbehandlung, haben einen Freibrief: Der Lümmel von der letzten Bank sozusagen! Trotzdem ist er dort irgendwie der Star! Der Name Kiaro ist allgegenwärtig. Und wenn es einen Aufruhr gibt, mitten drin steckt Kiaro!
So werden wir wohl noch einige Zeit zur Schule gehen müssen. Ich verlange ja nicht viel von ihm, denn er ist nicht der Hund, den man „abrichten“ sollte. Er ist viel zu sehr ein Irish, der das nicht verträgt und dem man das auch nicht antun sollte. Notfalls werden wir wohl zum Selbststudium übergehen. Auf niederstem Niveau natürlich – und so wie es Kiaro gefällt.
Viva Fuerte Oliva Ventura
Die einzige Autorität, die Kiaro wirklich akzeptiert, das ist die kleine Viva von Frau Krämer, die wir von Fuerteventura mitgebracht bzw. gerettet haben. Ein überaus intelligentes Tierchen, das Kiaro voll unter Kontrolle hält. Und Kiaro nimmt es gelassen, denn er liebt sie über die Maßen – und sie ihn ebenfalls! Beide sind ein Herz und eine Seele. Sie ist oft hier zu Gast, und hat Kiaro natürlich unter voller Kontrolle. Offenbar weiß sie genau, dass Kiaro – ansonsten sehr großzügig – fast in Panik gerät, wenn man sein Eigentum anrührt: Diverse Ikea-Elche, Seile und vieles vieles mehr. Mit List und Tücke legt sie ihn immer wieder rein. Das führt dazu, dass Kiaro, wenn Viva in die Wohnung watschelt, in aller Eile seine Spielsachen zusammenrafft und sie in der Galerie deponiert – was ihm auch nichts nützt. Viva weiß natürlich wo sie zu suchen hat, und Kiaro muss hilflos zusehen, wie sie aus purer Bosheit sich über seine angesammelten Schätze hermacht. Er rächt sich dafür auf seine Weise. Draußen im Gelände rennt er Viva im vollen Lauf nieder, betrampelt sie, wälzt sie rum und schleift sie auch schon mal am Genick durch’s Gras. Viva ihrerseits wehrt sich, indem sie zum finalen Todesbiss ansetzt – Kiaro genießt es offensichtlich! So haben sie ihre Freude und ich natürlich auch!
Allerlei
Kiaro ist mein erster Irish, der offensichtlich vor Wasser keine Scheu hat. Auf den Wiesen steht zeitweise sehr viel Wasser, und es ist das reine Vergnügen für ihn, ewig lange darin rumzutappen und auch einmal den ganzen Kopf unterzutauchen, um dann mit einem Stück Mist, einem alten Knochen oder sonst etwas Üblem wieder zum Vorschein zu kommen. Die Beute trägt er dann wie eine Trophäe stolz heim. Wenn es geht – natürlich mit in die Wohnung.
Neulich habe ich auf der Terrasse alte Pflanzen mit den Wurzelballen entfernt und hinter mich gelegt. Ich dachte mir nichts dabei, erst als es lange Zeit auffällig ruhig blieb, da schaute ich nach ihm: Er hatte einige große Ballen ins Schlafzimmer geschafft und dort in kleinste Einzelteile zerlegt! Er lag mittendrin. Da ist Freude im Haus. Andererseits, man kann ihm ja nicht böse sein. Der Charme des Irish überdeckt viel!.
Da er Leitungswasser ablehnt, steht auf der Terrasse für ihn ein Behälter mit Regenwasser. Das mag er. Groß war aber die Überraschung, als dieser eines morgens zugefroren war! Er wurde wütend, trampelte knurrend so lange auf das Eis ein, bis es brach mit dem Erfolg, dass Kiaro im Wasser stand! Fast bis zum Hals. Sein Vorgänger Fellow z.B. wäre wohl in Ohnmacht gefallen, Kiaro fischte böse knurrend alle Schollen raus und fraß sie einfach auf! Auch eine Art zu trinken.
Viel Zeit haben wir schon auf Reisen verbracht. Und hier auf der Schönbuchlichtung, da hat ein Irish wirklich die Umgebung, die er wohl braucht: Die riesigen Wiesen, Felder und den großen Wald. Und keine Leine! Viel Platz, keine Autos und genügend Hunde!!! Und Mäuse, Hasen, Rehe und leider auch Wildschweine! Hunde, mit denen man sich anlegen kann und Hunde, die akzeptiert bzw. geduldet werden. So ist z. B. der Golden Retriever, dem Kiaro als Welpe bereits das Ohr punktiert hatte inzwischen sein guter Freund geworden. Sie graben gemeinsam nach Mäusen, begutachten die jeweiligen Ergebnisse und sind danach reif für eine Vollwäsche. Vor allen Dingen der Retriever. Er sieht manchmal fürchterlich verdreckt aus. Bei Kiaro beschränkt sich der Lehm eher auf den Kopf, denn er steckt denselben so tief wie möglich in das Loch, und ich kann entscheiden ihn zu waschen oder zu warten, bis der Lehm in Brocken von ihm fällt – in der Wohnung. Na ja, irgendwoher muss der Schmutz ja kommen. Da lohnt sich das Putzen wenigstens!
Ich weiß, jeder Hund ist der beste Hund, und das ist gut so, aber Kiaro ist wirklich ein Glückfall für mich. Er wird nicht gegängelt, kennt kaum eine Leine, wird nicht dressiert, hat viele Freunde, die er täglich aufs Neue überschwänglich begrüßt, kann förmlich über die Felder und Wiesen fliegen und sich voll ausleben. Und er hat ein überaus liebenswertes Wesen. Sogar die Jogger lieben ihn. Dabei verzeiht man seine kleinen Schwächen sehr leicht: Aufsässigkeit, Frechheit, zeitweiser Ungehorsam, und überhaupt! Er ist halt ein wirklicher Irish mit enorm viel Charme! Ein absolut gefügiger Irish – er wäre keiner! Was soll ich da schon machen? Ganz einfach: Ihn mögen wie er ist! Das ist es wohl, was man mit einem edlen Irish tun sollte. Diese Hunde benötigen wohl ein solch großes Maß an Freiheit. Dafür wird man dann auch überreich entschädigt!
Inzwischen ist er über zwei Jahre alt. Er hat sich zu einem prächtigen Exemplar seiner Rasse entwickelt Was sein Aussehen betrifft, so hat er wohl dieselbe Höhe wie Fellow, sieht aber noch einen Tick drahtiger aus – vermutlich weil er etwas leichter gebaut ist. Das macht ihn unglaublich schnell. Noch schneller als Fellow. Er kennt eigentlich nur zwei Zustände: Ruhestellung oder Laufen! Sieht fabelhaft aus, wenn er über einen Acker oder eine Wiese stürmt bzw. regelrecht fliegt! Davon bin ich immer wieder fasziniert. Diese unglaubliche Leichtigkeit, die Harmonie und die Schnelligkeit seiner Bewegungen. Ein wunderhübsches Bild und eine Freude übrigens nicht nur für mich sondern auch für andere Hundehalter.
Noch eine kleine Anmerkung am Ende: Ich würde sagen, ich mag wirklich alle Hunde – auch die Mischlinge – aber ich bin sehr froh, dass ich durch einen glücklichen Zufall vor vielen Jahren an diese Rasse geraten bin!
Der Irish hat mich gelehrt, dass es nicht notwendig ist, den Hund, der er ja nun mal ist, abzurichten, zu dressieren, uns untertan zu machen. Gefügig! Das würde ihn verkümmern lassen. Geben wir ihm dagegen großzügige Freiräume, lassen ihn sich selbst entwickeln, dann wird er zu den besten und schönsten Erfahrungen unseres Lebens werden! So habe ich es jedenfalls erfahren dürfen.
Ich wollte es nicht, aber wenn ich meine Zeilen nun lese, so bin ich also doch emotional geworden! Beim Irish ist das allerdings kein Wunder und wohl nicht zu vermeiden.
Wir verleben hier eine glückliche und sorglose Zeit miteinander. Das haben wir dem Zwinger von der Emsmühle zu verdanken! Dieser kleine rote Unhold, er hat mein Leben – nach einer Zeit großer Traurigkeit – wieder sehr verändert. Zum Positiven! Dafür bin ich sehr dankbar!
Viele Grüße von der Schönbuchlichtung!
Norbert Kauf und Kiaro von der Emsmühle
Ein Kommentar
Ein toller Beitrag von einem echten Hundefreund!
Gibt es Kiaro noch?
A.-K. und Irish Buck